De Brot-Steen

(Volks-Sage)

Vör veele Jahren, dar wär dar in de Gegend üm Danzig mal ´´n groote Hungersnot.
Dat Korn op de Felder wär verdröögt, de ganze Ahren wär missraden.
Veele arme Lüüd müssen dull hungern.

De groote Not duerst denn doch eenige rieke Kooplüüd – se löten mit ehr Schepp Korn ut anner Länder holen, löten Brot backen und dat in dat Kloster Oliva verdeelen.
Een von de, de wat affkreegen harr, wär een Schooster-Gesell, de op Wanderschop wär. He versteek aver dat Brot ielig ünner sien Mantel, und mök sik denn wieder ob ´n Weg na Danzig to.

Ünnerwegens begegenst em een Fruu, de ’n Söögkind op‘ n Arm drög und noch ´n tweetet Kind an de Hand harr.
Man kunn de dree ansehen, dat se grooten Hunger harren.

As de Mudder den Schooster-Gesellen söh, schnack se em an:
„Ach leeve, goode Mann, mien Kinner und ick sünd kort dorför, dat wi för Hunger ümkamen, heff doch Erbarmen mit uns und gev uns‘ n beeten Brot aff.“

De Schooster-Gesell aver anworts recht so krötig: „Wat söchst du Hölp bi een, de sülbst nix hett, in disse Tied mutt jeder alleen tosehen, wi he torecht kümmt.“
De Fruu aver harr sehen, dat he ünner sien Mantel ´n Brot verstecken höll und schnack em dorop an.

Dor segg he driest und luut: „De Herr-Gott schull di man mal betere Oogen geben, dat du bäter sehen kannst – wat du für ´n Brot höllst, dat is man bloots een grooten Steen, den heff ick ümmer bi mi, dar schmiet ick mit na de Hunnen, de mi ünnerwegens anblafft.“

Und dormit güng he wieder und scher sik nich mehr üm de Fru und ehr Kinner, de vör Hunger weenten.
Und wie he so güng, dor -mark he op eenmal, dat sien Brot ünner ´n Mantel schwor wör, so schwor, dat he dat meist nicht mehr mit een Hand hoolen kunn.
Dor sett he sik hin, knööp den Mantel op und holst dat Brot rut – aver dar wär dat keen Brot mehr, dat Brot harr sie in een Steen verwannelt.

O, wat duerst em dat, dat he so unbarmhartig west wär, he dreihst üm und güng trüch na dat Kloster Oliva, wo he dat Brot kreegen harr, und bekunnst vör alle Lüüd sien Driestigkeit und Kolthartigkeit.

Dat versteenert Brot aver wör in de Kirch an Altor stellt – wo dat bet ton hüütigen Dag to bekieken is – as Warnung und Mahnung för an de, de keen Haart und keen Mitgeföhl hebbt.